Prof. Dr. Peter Nick (KIT): Die Medizin der arabischen Welt – Brücke zwischen Ost und West

Datum/Zeit: 17/10/2021 11:15 - 12:15

Veranstaltungsort: Botanischer Garten am KIT


Im frühen Mittelalter stand die Wissenschaft der islamischen Welt in hoher Blüte und war Inspiration und Vorbild für Europa. Im Zentrum dieser Wissenschaft stand die Medizin. Die Universitäten in Fez und Isfahan waren Leuchttürme der Wissenschaft, zu denen auch europäische Wissenschaftler, aufgrund der Kreuzzüge oft in Verkleidung, hinpilgerten. Der Grund dafür war, dass der Islam während seiner raschen Ausbreitung Einflüsse aus Ost und West aufnahm. Die traditionelle Medizin der Beduinen, das komplexe System der Ayurveda und die philosophisch fundierten Einsichten der griechischen Antike wurden aufgenommen, ins Arabische übersetzt, aber auch kritisch hinterfragt und weiterentwickelt. Durch die (nicht immer friedliche) Begegnung mit der arabischen Welt und Europa gelangten diese Ideen nach Europa und waren ein entscheidender Impuls für die europäische Renaissance. Auch das Wissen um Pflanzen und ihre Heilwirkung wurde sofort aufgenommen und integriert, etwa in den Schriften der Hildegard von Bingen. Erstaunlicherweise vollzog sich dieser für alle Seiten fruchtbare Austausch von Wissen in einer Zeit, wo Ost und West in den Kreuzzügen im Krieg standen, ein schönes Beispiel dafür, dass Wissenschaft Brücken baut.

Teilnahmegebühr: 5 €, ermäßigt 3 €

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